Clean Eating

Nur wenige Trends im Bereich der Ernährung sorgen auch langfristig für Furore. Clean Eating tut dies mit stetig steigender Anhängerschaft. Egal ob die Suche nach der strikten Diät oder einer in kleinen Schritten zu verwirklichenden Ernährungsumstellung: Das aus den Vereinigten Staaten stammende Konzept bietet für so viele etwas und lässt scheinbar kaum Wünsche offen.

Das Ernährungskonzept im Check-Up

Im Folgenden wird diskutiert, was konkret diesen Trend ausmacht und insbesondere welche Vor,- wie Nacheile für das alltägliche Leben damit einhergehen.

 

Wie die Übersetzung nur unschwer erahnen lässt, findet das "Saubere Essen" seine Philosophie im Verzehr rein organischer Lebensmittel und schließt somit vieles an industriell hergestellten Produkten aus. Folglich wertet das Konzept einerseits alle natürlichen Nahrungsmittel grundsätzlich auf, während es andererseits mit verschiedenen Farb,- und/oder Zusatzstoffen angereichertes Essen kategorisch ablehnt. Hiermit sind in erster Linie Konservenwaren, verarbeitete Produkte mit einer hohen Zutatenliste gemeint. Dem gegenüber stehen natürliche, "lebendige" Nahrungsmittel wie Vollkornprodukte, Gemüse, Obst Hülsenfrüchte, mageres Fleisch und fettarme Milch. Der bewusste Verzicht auf übertrieben gesüßte Getränke zum einen aber auch die Abkehr von stark salzigem, fettreichem Junkfood spielt besonders im Hinblick auf die geregelte Kalorienbilanz eine maßgebliche Rolle. Auch deswegen versteift sich das Konzept nicht ausschließlich auf das "Saubere Essen" allein. Der zweite, nicht minder wichtige Punkt resultiert aus der wissenschaftlich fundierten Erkenntnis, dass gerade auch die körperliche Betätigung auf der einen Seite entscheidend zu einer negative Kalorienbilanz beiträgt und auf der anderen Seite die Psyche, ja damit einhergehend das Resilienz fördernde Selbstwertgefühl beachtlich zu steigern vermag. Zu den häufig unterschätzten Tipps in trüben Lebensphasen gehört also daher nicht nur die richtige Ernährung, sondern auf jeden Fall auch die Bewegung zum Beispiel in der Natur. Der Mensch als ein Teil der Natur verlangt quasi allein aus biologischen Gründen nach Bewegung, da unsere Spezies schon evolutionsbedingt körperliche Betätigung in den Mittelpunkt seines Lebenserhaltungstriebes stellt. Bewusst ist hier von Bewegung die Rede – ohne explizit auf eine sportliche Tätigkeit oder gar ambitionierte Höchstleistungen hinzuweisen. Allein schon ein täglicher Spaziergang von 30 bis 45 min in lichtreicher Natur hilft oftmals ein klaren Kopf zu bekommen, um dann anstehende Probleme auch mit entsprechend klugem Geist lösen zu können. Gerade bei akuten Belastungen wirkt die Bewegung als natürlicher Motor für Stoffwechselprozesse, die im Rahmen von Clean Eating noch effektiver auf den Organismus wirken.

 

Die amerikanische Erfinderin Tosca Reno stellt als Motivation für die Umsetzung der genannten Ernährungstipps aber auch als Ansporn für mehr Bewegung immer häufiger Ihren eigenen Lebenswandel in den Mittelpunkt. So lösen echte Erfolgsgeschichten um Ihre nun seit Jahren etablierte Gewichtsreduktion oder eben auch Ihrer positiven, lebensbejahenden Grundeinstellung ein Höchstmaß an Enthusiasmus aus. Und dies schon über die Grenzen der Vereinigten Staaten hinaus - ja, sogar seit geraumer Zeit über den großen Teich hinaus. Daher verwundert es kaum noch, wenn dieses erfolgreiche Konzept mehr und mehr auch im Fokus bewusst lebender Europäer liegt. Wo liegen nun die Stärken und Schwächen vom Clean Eating?

Vorteile

Neben der Einsicht, dass auf strikten Prinzpien basierte Ernährungsumstellung nie eine einhunderprozentige Erfolgsgarantie gegeben werden kann, leuchten viele plausible Faktoren ein. Dann nämlich, wenn in Betracht gezogen wird, dass das Vitamin,- und Mineralstoffgehalt von basischen, naturbelassenen Lebensmitteln über lange Sicht die Vitalität von bewusst lebenden Menschen steigert. Eine höhere Vitalstoffaufnahme wiederum fördert auf lange Sicht körperliche wie geistige Potentiale des Menschen. So fallen nicht nur körperliche Arbeiten, sondern auch geistige Leistungen im Berufs,- wie Privatleben um ein Vielfaches leichter. Folglich kann unschwer nachvollzogen werden, dass ein Körper, der ballaststoffreiche, größtenteils organische Nahrungsmittel konsumiert, kaum große Mühe im Stoffwechselprozess aufbringen muss. Die überschüssige Energie und damit verbundene Schonung von immun stärkenden Organen wie dem gesamten Magendarmtrakt, den Nieren oder der Leber stärkt die allgemeine Gesundheit und dementsprechend das Wohlbefinden. Darüber hinaus trägt dieser Trend dazu bei, dass sich Zeit genommen wird und erfordert eine höhere Achtsamkeit was Zeitplanung, Sorgfalt und letztendlich den Genuss anbelangt. Jeder der einmal in der Küche gestanden hat, wird um den Ertrag von ehrlicher, leidenschaftlicher Muße wissen. In der Regel gilt die allgemeine Faustregel: Je mehr Zeit und Aufwand in eine Küchenarbeit gesteckt wird, desto besser ist das daraus resultierende Ergebnis. Übertragen auf die Ernährung und das Kochen bedeutet das, dass dieser Trend aufgrund seiner besonderen Betonung von natürlichen Produkten, das schonende Bearbeiten, die sorgfältige Auswahl von möglichst regionalem Gemüse und Obst, ja das achtsame Zubereiten vom "Sauberen Essen" an sich forciert. Dieses gesundheitsfördernde Ideal seien - neben dem bewussten Verzicht auf nur schwer verdaulichen, krankheitsfördernden Konsum von Fast Food - schon Gründe genug, um klare Vorteile dieses Ernährungsmodells zu erkennen und im Sinne einer ausgewogenen Ernährung in den Alltag zu integrieren.

 

Nachteile

Wie bei allen Entwöhnungen bzw. Umstellungen, die gewohnte Verhaltensmuster betreffen, birgt auch dieser Ernährungstrend eine gewisse Gefahr des Scheiterns. Durch zu hoch und kurzfristig gesteckte Ziele ergeben sich nicht selten Enttäuschungen, welche dann gerade bei psychisch labilen Personen den Mut zur Einhaltung einer diätetischen Lebensweise völlig brechen. So könnte das mentale Erfordernis wie Disziplin, Organisationkompetenz und nicht zuletzt die innere Bereitschaft insgesamt gewohntes Ernährungsverhalten abzulegen eine Hürde darstellen. Erfahrungsgemäß stellen sich derlei Schwierigkeiten nach der ersten Zeit wie von ganz allein ein; dann nämlich, wenn der Körper sich an die Umstellung gewöhnt und ebenso von der hinzugewonnen Energie profitiert.

Außer der nicht zu vernachlässigenden, psychischen Belastung auf gewohnte Leckereien aus der Ernährungsvergangenheit zu verzichten könnte gerade für arbeitende Menschen die Alltagsplanung ein Problem darstellen, da das Konzept mehrere kleine Mahlzeiten, die sowohl täglich frisch eingekauft werden sollten als auch in Ruhe - idealerweise in den eigenen vier Wänden - zubereitet werden sollten, vorsieht. Ferner fallen regelmäßige Restaurantbesuche oder gesellige Feierabendbiere weg, was im sozialen Umfeld nicht immer mit Verständnis oder zumindest ohne abfälliger Bemerkungen angenommen wird.

Fazit

Alles in allem kann dieser Trend durchaus empfohlen werden, da er keine schweren Regeln beinhaltet. Das Hauptaugenmerk liegt darauf täglich möglichst unbehandelte, natürliche Nahrungsmittel in mehreren kleineren Portionen zu sich zu nehmen und dabei sich ausreichend zu bewegen. Positive Auswirkungen auf den Organismus sind daher quasi unumgänglich und schon nach relativ kurzer Zeit sollte so ein energiereicher Körper durch eine erhöhte Stoffwechselaktivität resultieren. Hinzu bildet sich durch die Regulation des Säure-Base Haushaltes eine reinere Haut und ebenso werden die natürlichen Abwehrkräfte gestärkt.

 

Wer gezielt auf die Qualität der natürlichen Lebensmittel - besonders während des Anbaus bzw. der Herstellung - schaut, kann das Ernährungskonzept ziemlich leicht befolgen. Im Grunde handelt es sich beim "Sauberen Essen" um eine bereits seit Jahren etablierte Vollwertkost, die bereits zur Gesundheit vieler Menschen beigetragen hat. Positiv dabei ist lobenswerter Weise die Bedarfsabdeckung wichtiger Vitamine und Spurenelemente, sodass wie bei anderen eher einseitigen Diäten keine Defizite im Vitamin,- und Mineralstoffhaushalt auftreten können.

 

Wägt man abschließend alle Vorteile und Nachteile gegeneinander ab lässt sich mit guten Gründen behaupten, dass die Umstellung theoretisch wie praktisch sinnvoll ist. Wer also das nötige Maß an Selbstdisziplin sowie eine hinreichende Motivation mitbringt, wird sicher in nur wenigen Wochen sichtliche Erfolge erzielen. Dabei sollte allerdings immer auch im Augenschein bleiben, sich nicht ausschließlich auf die gesunde, vollwertige Ernährung allein zu fixieren, sondern immer auch darauf zu achten, dass die regelmäßige Bewegung nicht zu knapp kommt. Die alten Griechen wussten bereits - Körper und Geist sind in wechselseitiger Abhängigkeit.

 

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