Glutenfreie Ernährung

Glutenfreie Ernährung ist ein aktueller Ernährungstrend bei dem es darauf ankommt, alle glutenhaltigen Getreide und alle daraus hergestellten Produkte zu meiden. Dazu zählen Produkte wie Brot, Gebäck, Pizza, Nudeln oder Bier die in der Herstellung ggf. mit glutenhaltigem Mehl in Verbindung gekommen sind. Gluten ist ein Sammelbegriff für ein Stoffgemisch aus Proteinen, das im Samen einiger Arten von Getreide vorkommt. Bevor die glutenfreie Ernährung ein zu einem Begriff für die breite Masse avancierte war der Verzicht auf glutenhaltiges Getreide oft nur den Menschen mit Zöliakie ein Begriff. Bei dieser Krankheit ist die glutenfreie Ernährung zwingend notwendig.

 

Was ist Gluten?

Gluten ist ein Klebereiweiß, welches in den meisten Getreidesorten enthalten ist. Es entsteht, wenn sich verschiedene Proteine bei Feuchtigkeit verbinden und bleibt nach dem Auswaschen aller löslichen Bestandteile aus einem Teig zurück. Gluten ist für die Verarbeitung von vielen Backwaren von entscheidender Bedeutung, denn durch das Gluten wird aus Mehl unter der Zugabe von Wasser ein gummiartiger und elastischer Teig. Beim Kneten des Teiges entstehen flexible und stabile Stränge, die den Teig zusammenhalten und dafür sorgen, dass sich die Luft im Teig beim Backen ausdehnen kann und so für ein luftiges und leichtes Gebäck verantwortlich sind. 

 

Es gibt eine Vielzahl von Nahrungsmitteln, die von Natur aus kein Gluten enthalten und somit für eine glutenfreie Ernährung herangezogen werden können. Dazu zählen unter anderem:

  • Obst und Gemüse
  • Hülsenfrüchte
  • Kartoffeln
  • Fleisch, Geflügel, Fisch
  • Meeresfrüchte
  • Eier
  • Milch
  • Marmeladen
  • Salz
  • Nüsse und Öle
  • Soja
  • Wasser und Säfte
  • Wein und Sekt
  • Kaffee und Tee
  • Reis
  • Mais
  • Buchweizen
  • Wildreis
  • Quinoa
  • Amaranth
  • Hirse

 

Auf der anderen Seite gibt es auch eine ganze Reihe an glutenhaltigen Nahrungsmitteln, wie zum Beispiel:

  • Weizen
  • Roggen
  • Gerste
  • Dinkel
  • Einkorn
  • Emmer
  • Kamut
  • Hafer
  • Brot, Brötchen, Pizza, Nudeln, Müsli, Frühstückscerealien, Kekse, paniertes Fleisch, Malzkaffee, Bier 

Glutenunverträglichkeit

Glutenunverträglichkeit, auch Zöliakie genannt, wird durch einen Enzymmangel in der Dünndarmschleimhaut verursacht. Auch eine Vererbung ist möglich, diese liegt meist vor, wenn mehrere Familienmitglieder von dieser Krankheit betroffen sind. Zwischen 30 und 40 % vererben diese Erkrankung weiter. Auch eine Fehlleitung, eine Antigen-Antikörper Reaktion des Körpers kann dieses Problem verursachen. Gluten ist in verschiedenen Weizensorten zu finden. Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Grünkern oder Tritikale enthalten Klebereiweiß, was für Allergiker von Gluten unverträglich ist. Das Essen von Getreide, welches Gluten enthält, schädigt die Dünndarm Schleimhaut und aktiviert T-Zellen und die Darmzotten werden zerstört, deshalb ist die Diagnose Zöliakie wichtig zu diagnostizieren.

 

Welche Symptome gibt es?

Glutenunverträglichkeit kann sich durch mehrere Symptome zeigen. Leider sind sie schwer von einer Lebensmittelunverträglichkeit zu unterscheiden und nicht alle Symptome kommen vor oder sind nur ganz leicht vorhanden. Manche verspüren nach dem Genuss von Getreide Bauschmerzen mit Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Verstopfung oder Durchfall. Appetitlosikgeit gehört ebenso zu den Symptomen wie Müdigkeit und Schlappheit. Je mehr Symptome zutreffen, umso wahrscheinlicher ist eine Glutenunverträglichkeit. Die Diagnose muss von einem Arzt festgestellt werden. Wer unter Zöliakie leidet und keine glutenfreie Ernährung zu sich nimmt, wird immer stärkere Symptome bei sich feststellen.

 

Gibt es Tests um die Krankheit festzustellen?

Häufig wird Zöliakie durch ein Blutbild erkannt. Dem Körper fehlen Folsäure, Eisen, Zink, Kalzium und Vitamin D. Doch ein Blutbild alleine sichert die Diagnose nicht. Der Arzt wird ein Blutbild durchführen lassen. Hierbei steht der Tranglutaminase-IgA-Antikörpertest im Vordergrund. Danach wird eine Magenspiegelung durchgeführt, um die Diagnose zu sichern. Hierbei werden mindestens fünf verschiedene Proben aus dem Zwölffingerdarm entnommen. Da sich die Entzündung nicht über die ganze Schleimhaut verteilt ist es unerlässlich, mehrere Proben zu entnehmen, sonst könnte eine Erkrankung übersehen werden, was gefährliche Folgen hätte. Auch wäre es nicht von Vorteil, sich zur Sicherheit, falls eine Zöliakie vorliegt, einer glutenfreien Ernährung zu unterziehen, um einen Arztbesuch zu vermeiden. 

 

Wie kann man damit leben und auf was muss verzichtet werden?

Mit einer Glutenunverträglichkeit lässt es sich heutzutage leichter leben. Wichtig ist eine glutenfreie Ernährung. Wer nicht streng darauf achtet, sich einer glutenfreien Ernährung zu unterziehen, kann eine schwere Schädigung der Darmschleimhaut riskieren, was mit einer Krebserkrankung enden kann. Durch eine glutenfreie Ernährung sollte auf Nudeln, Reis, Brot und einige weitere Produkte verzichten. Es sollte auf jeden Fall die Zutatenliste gelesen werden, bevor ein Produkt gekauft wird. Selbst wenn der an Zöliakie Erkrankte nicht mit einer Getreidesorte rechnet, können Spuren davon in den Lebensmitteln enthalten sein. Eine strenge glutenfreie Ernährung ist unumgänglich. 

Fazit

Eine glutenfreie Ernährung ist heutzutage ein aktueller Ernährungstrend. Menschen verzichten bewusst auf glutenhaltige Nahrungsmittel, auch wenn dies für sie aus medizinischer Sicht gar nicht notwendig ist. Die Gründe für glutenfreie Ernährung sind dabei vielschichtig. Es gilt heute mehr denn je: "Du bist, was du isst!" und von daher zeigt der bewusste Verzicht von bestimmten Lebensmitteln ein gewisses Maß an Selbstkontrolle und einen selbstbestimmten Lebensstil. Hinzu kommt, dass es schlechtweg trendzig ist glutenfreie Produkte zu konsumieren. Neben den Menschen die aus freien Stücken auf Gluten in  Nahrungsmitteln verzichten, gibt es auch eine Gruppe von Personen die aufgrund medizinischer Gründe eine glutenfreie Ernährung umsetzen müssen. Eine Glutenunverträglichkeit macht es für diese Menschen unumgänglich auf Gluten in ihren Nahrungsmitteln zu verzichten.

 

Den Unterschied zwischen Menschen, die bewusst auf Gluten verzichten und solchen die dies aus anderen Gründen tun erkennt man oft in Cafés. Die Frage ob es den Café Latte auch mit glutenfreier Sojamilch gibt, entlarvt den uninformierten Trendgänger, denn wie wir gelernt haben, ist Soja von Natur aus glutenfrei.

 

Weitere Infos zum Thema gibt es hier: