Handstaubsauger oder Saugroboter

In letzter Zeit liest und hört man häufiger von der künstlichen Intelligenz, dem Smart Home und der Automatisierung. Dass dies nicht nur graue Theorie ist, sondern sich nach und nach in unseren Alltag einschleicht zeigen Steuerungen für Heizungssysteme per App, über Sprachbefehl bedienbare Geräte wie Amazons Echo und eigenständig agierende Staubsauger-Roboter. Ob diese wirklich so eigenständig sind und auch im Saugergebnis mit einem Handstaubsauger mithalten können, erfährst du hier.

Handstaubsauger – die klassische Kampfansage gegen den Staub

1912 wurde der erste Handstaubsauger von der Firma Lux in Deutschland vorgestellt. Das Modell Lux I erinnert dabei eher an eine Thermoskanne als ein hochmodernes Gerät zum Einsaugen von Schmutz und Staub. Zudem war es zu Beginn so teuer, dass nur vermögende Familien sich einen Staubsauger leisten konnten. Heutzutage gibt es sehr unterschiedliche Bauformen. Das sind zum Beispiel Staubsauger mit Beutel, der den verschmutzten Luftstrom filtert und den Staub sammelt. Beutellose Sauger arbeiten mit Zyklon-Technologie und schleudern den Staub durch Einsatz der Fliehkraft aus der Luft. Die Marke Dyson hat sich hier einen Namen erarbeitet und bietet Handsauger mit bis zu drei Zyklonstufen an, um selbst kleinste Partikel aus der eingesaugten Luft herauszufiltern. Als dritte Variante existiert der Sauger mit Wasserbad

Saugroboter – die Zukunft hat uns eingeholt

Bereits 1978 stellte Nintendo seinen Chiritorie Saugroboter vor. Dieser konnte allerdings noch nicht selbstständig die Wohnung reinigen, sondern wurde mit einer Fernsteuerung durch die Räume geschickt. Es folgten zahlreiche weitere Versuche einen selbstständig arbeitenden Sauger zu entwickeln. Dabei gelang dem Unternehmen Electrolux 2001 der Durchbruch. Nur ein Jahr später folgte der Roomba von iRobot. Die Robotersauger arbeiten meistens von einer Ladestation aus, zu der sie automatisch zurückfinden. Alternativ erfolgt das Laden per Kabel, wie bei dem Saugroboter Spider von Dirt Devil. Mit einer Vakuum-Technologie und rotierenden Bürsten saugen sie Schmutz und Dreck ein. Dabei orientieren sich die Roboter unterschiedlich im Raum. Einige fahren per Zufallsmuster die Flächen ab, bis sie auf ein Hindernis stoßen. Andere erstellen eine virtuelle Karte des Raumes und arbeiten diese systematisch ab.

Vergleich der Reinigungshilfen

Der Kampf moderner Roboterassistent gegen bewährte Haushaltselektronik wird auf vier unterschiedlichen Schauplätzen ausgetragen. Dabei werden die Vor- und Nachteile der Technologien ersichtlich. Ein wichtiges Kriterium für den Einsatz von Saugern aller Art ist der Energieverbrauch und die Lautstärke. Außerdem wird der Zeitaufwand fürs Reinigen verglichen. Hier sollte der Roboterstaubsauger besonders gut abschneiden. Zudem ist das Saugergebnis ausschlaggebend für den Einsatz beider Technologien. Abschließend werden die Handhabung und Zusatzfunktionen gegenübergestellt. 

 

Energieverbrauch und Lautstärke

 

Hier kann mit einer kleinen, beispielhaften Rechnung Licht ins Dunkel gebracht werden. Wenn du deinen handelsüblichen Handstaubsauger mit 1600 Watt Leistung circa 2 Stunden pro Woche betreibst, verbraucht dieser 3,2 kWh Strom pro Woche. Das sind im Jahr 166,4 kWh. Bei einem Strompreis von 20 Cent pro Kilowattstunde kostet das Saugen 33,28 Euro pro Jahr. Für den Roboterstaubsauger kannst du bei täglichem Einsatz von 2 Stunden einen Stromverbrauch von ungefähr 200 Wh ermitteln (Stand-by-Verbrauch und Laden inbegriffen). Dies entspricht Kosten von 14,56 Euro im Jahr. Die Lautstärke eines Handstaubsaugers ist seit Juli 2013 über die Ökodesign-Richtlinie auf maximal 80 dB begrenzt. Da das Gebläse der Reiniger eine hohe Leistung erbringt, ist die Lärmemission entsprechend hoch. Die Lautstärke von Putzrobotern schwankt zwischen weniger als 50 dB, wie beim Saugroboter Spider, und Werten über 70 dB (vgl. Neato Botvac D85).

 

Zeitaufwand

 

Wer eine entsprechend große Wohnung hat, muss diese je nach Reinigungsempfinden mehrmals pro Woche saugen. Dies kann je nach Raumgröße bis zu 2 Stunden pro Woche dauern. Die Staubsaugerroboter benötigen für die gleiche Fläche oft länger, sollten dies aber selbstständig erledigen. In der Praxis zeigt sich, das abhängig von der Preisklasse und der eingesetzten Technologie trotzdem manuell eingegriffen werden muss. Der Roboter steckt ab und zu fest oder verliert die Orientierung. Das passiert häufiger bei verwinkelten Wohnungen mit vielen Hindernissen. Allerdings arbeiten modernere Modelle mit virtuellen Karten, auf denen sie die Hindernisse vermerken. Auch das Springen von Raum zu Raum und die selbstständige Suche nach der Ladestation klappen. Ab und zu werden nicht alle Stellen gereinigt, sodass händisch nachgebessert werden muss.

 

Saugergebnis

 

Hier liegen die Handstaubsauger klar vorn. Du kannst selbstständig entscheiden, wann du mit der gesaugten Fläche zufrieden bist und die hohe Leistung der Modelle sorgt für ordentliche Ergebnisse. Bei den Roboterassistenten kann allerdings auch eine gute Reinigung erzielt werden. Da sie häufiger zum Einsatz kommen, müssen sie weniger Dreck beseitigen und halten so die Wohnung in einem guten Grundzustand. Einige Modelle besitzen zudem Spot-Reinigungsmodi und erkennen selbstständig, wenn eine Fläche mehrfach gereinigt werden muss. Dabei kommen die Saugroboter mit harten Böden und Kurzhaarteppichen hervorragend zurecht. Nachteile bereiten ihnen lediglich Langhaarteppiche. 

 

Handhabung und Zusatzfunktionen

 

Die Handhabung eines handelsüblichen Saugers fällt leicht. Einstecken, Knopf drücken und schon kann das Saubermachen beginnen. Spezielle Zusatzfunktionen bietet das klassische Reinigungsgerät allerdings nicht. In der Handhabung fallen die Reinigungsroboter ebenfalls positiv auf. Oft muss lediglich ein Knopf betätigt werden, um den Saugmodus zu starten. Zudem überzeugen die kleinen Helfer mit zahlreichen Zusatzfunktionen. Vorteile bringen ein programmierbarer Putzplan, das Starten über das Internet oder ein spezieller Filter für Allergiker.

Fazit – Wer hat überzeugt?

Für Menschen, die nicht sehr technikaffin und etwas ungeduldig sind, ist der klassische Handstaubsauger die perfekte Lösung. Die Vorteile sind bei den Anschaffungskosten und dem Saugergebnis zu finden. Die Robotersauger lohnen sich allerdings, wenn du nicht sehr oft zu Hause bist. Sie lassen sich programmieren oder vom Internet aus starten. Zudem sorgen sie durch täglichen Einsatz für eine solide Grundreinigung der Wohnung. Dabei sollten die Räume aber über viel freie Fläche mit wenig Hindernissen verfügen. Alternativ kannst du zuerst das Zimmer aufräumen und die Möbel etwas verschieben, damit der Roboterbutler sein Werk verrichten kann.