Methan und Lachgas als Treibhausgase aus der Massentierhaltung
Durch die Massentierhaltung wird besonders das Treibhausgas Methan freigesetzt, das während des Verdauungsprozesses, der Fermentation, in den Mägen von Wiederkäuern, zum Beispiel in den Mägen von Schafe, aber besonders bei Rindern entsteht. Aber auch bei der Lagerung von Wirtschaftsdüngern wie Gülle entsteht Methan, das spätestens bei deren Ausbringung freigesetzt wird. Die Emissionen des klimawirksamen Methans sind fast gänzlich auf Rinder zurückzuführen, wobei besonders Milchkühe in der Massentierhaltung als größte Emittenten gelten. Hinsichtlich der Methan-Emissionen aus Düngemitteln sind die Exkremente von Rindern und zu einem geringen Teil auch die Exkremente von Schweinen für die höchsten Methan-Emissionen verantwortlich, während die Exkremente anderer Tierarten in dieser Hinsicht fast gänzlich zu vernachlässigen sind.
Das ebenfalls klimawirksame Gas Lachgas und seine Vorläufersubstanzen wie Stickoxide und Stickstoff werden bei der Verwendung stickstoffhaltiger Dünger freigesetzt, die meist aus der Einstreuhaltung stammen.
Beide Gase sind extrem klimaschädlich: Laut aktuellen Schätzungen des Bundesumweltamtes werden in der Produktionen einem Kilogramm Rindfleisch rund 28kg Treibhausgase freigesetzt, während sich die Treibhausgas-Emission bei der Produktion der selben Menge an Obst und Gemüse nur rund ein Kilogramm beträgt - eine Tatsache, die deutlich macht, wie schädlich die Massentierhaltung für den Planeten ist.
Emissionen aus landwirtschaftlich genutzten Böden
Nicht nur die Massentierhaltung selbst ist Quelle klimaschädlicher Treibhausgase, auch die Faktoren, welche die Massentierhaltung ermöglichen oder damit einhergehen, setzten klimarelevante Emissionen frei. Zu diesen Faktoren gehört neben dem Düngmittelmanagement auch die landwirtschaftliche Nutzung von Böden, zu der wiederum Landnutzungsänderung, Rodung von Forstgebieten oder das Trockenlegen von Feuchtgebieten zählen. Häufig werden diese Maßnahmen durchgeführt, um neue Weideflächen als Nahrungsquelle für die durch die Massentierhaltung stetig wachsende Anzahl an Nutztieren zu gewinnen. Auch Rodungen im großen Stil stehen meist im Zusammenhang mit dem zunehmenden Bedarf an Futtermitteln für die wachsende Anzahl der Nutztiere aus der Massentierhaltung. Diese Veränderungen führen zu einem erhöhten CO2-Ausstoß, da die Pflanzen, die das Treibhausgas in intaktem Zustand aufnehmen und speichern können, nicht länger in der Lage sind, das Treibhausgas speichern zu können und so dem Klimawandel nicht mehr entgegenwirken.
Zudem führt die Verwendung von Harnstoffdüngern sowie die Klakung von Böden zu Lachgas-Emissionen, die ebenfalls klimaschädlich sind. Aber auch Erntereste im Boden sowie die Nutzung organischer Böden tragen zu diesen Emissionen bei. Zusätzlich fallen vermehrt Emissionen durch die Lagerung und Aufbringung von Gärresten an, die zur Biogasproduktion genutzt werden.
Maßnahmen der Landwirtschaft zur Senkung der Treibhausgas-Emissionen
In dem 2016 verabschiedeten Klimaschutzplan 2050 hat sich die Bundesregierung zu dem Ziel bekannt, die Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft bis 2030 um 31-34% gegenüber den Emissionen im Jahr 1990 zu senken. In dem Maßnahmenprogramm, das die Bundesregierung derzeit für das Erreichen der Ziele bis 2030 erarbeitet, sind neben Änderungen im Düngemanagement und in der Pflanzenproduktion auch Änderungen in der Produktion von Tierprodukten in der Massentierhaltung vorgesehen. Zudem wird eine höhere Stickstoffeffizienz angestrebt, die bei weniger Einsatz den gleichen Ertrag hervorbringen soll.
Handlungsbedarf in Gesellschaft und Politik
Bereits jetzt ist absehbar, dass rein technische Veränderungen nicht zum Erreichen der angestrebten Ziele ausreichen. Vielmehr ist ein Umdenken in der Politik, aber besonders in der Gesellschaft und bei Privatpersonen von Nöten, das den Klimaschutz in den Vordergrund rückt und nachhaltige Alternativen zur Massentierhaltung anerkennt. Im Zusammenhang mit der Reduktion der Massentierhaltung bietet sich eine pflanzenbasierte Ernährung an, die statt Tierprodukten aus der Massentierhaltung vermehrt auf Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Getreideprodukte, Obst und Gemüse setzt und so durch weniger Treibhausgas-Emissionen deutlich klimafreundlicher ist.Besonders die reichen Nationen, zu denen auch die westlichen Industrienationen gehören, müssten sich hierbei ihrer Vorbildung Aktion in Bezug auf den Klimaschutz bewusst werden und mit positivem Beispiel in den Bereichen nachhaltige Ernährung, umweltfreundliche Mobilität sowie klimaverträgliche Industrie und Produktion vorangehen.