Plastikverbot

Abfälle aus Plastik bedrohen die Umwelt, die Tiere und auch die Menschen. Ein Plastikverbot liegt da nahe. Viele Plastikabfälle gelangen in die Meere, Ozeane und auch auf die Ackerflächen. Böden und Grundwasser werden durch kleine Partikel verunreinigt. Allein über zehn Millionen Tonnen an Abfällen sollen pro Jahr in die Ozeane gelangen. Dreiviertel hiervon besteht aus Kunststoff. Hier werden die Abfälle von den Fischen, Walen, Delfinen und auch Vögeln aufgenommen. Viele Tiere verenden an dem Verzehr der Abfälle. Mikropartikel von Kunststoff gelangen in die Nahrungskette.

Der Abfall in der Umwelt zersetzt sich nur mühevoll. Im Zersetzungsvorgang kommt es zur Freisetzung von kritischen Inhaltsstoffen, die zusätzlich in die Nahrungskette gelangen und zu Erbgutschäden führen können. Darüber hinaus enthalten zahlreiche Kosmetik- und Reinigungsprodukte Mikroplastikanteile, die für den Menschen gefährlich werden können, weil sie entweder direkt in die Haut gelangen oder aber in die Abwassersysteme geleitet werden.

Plastikverbot: Neue Verbotsregelung durch die EU

Aufgrund der hohen Gefahren, die langfristig durch die Plastikabfälle für Menschen und Tiere bestehen, hat das EU Parlament erst kürzlich ein Plastikverbot von Wegwerfprodukten beschlossen. Hiervon betroffen sind Gegenstände, für die es bereits heutzutage umweltfreundliche Alternativen gibt. Das Plastikverbot tritt bereits 2021 in Kraft.

Vom Plastikverbot sind folgende Einwegprodukte aus Plastikmaterial betroffen: Besteck und Plastikspieße, Trinkhalme, Luftballonstäbe, Teller, dünne Plastiktüten, Wattestäbchen, Rührstäbchen für Heißgetränke, Polystyrol Verpackungen für Getränke und Plastikmaterialien, denen Metall beigemischt ist. Das Plastikverbot bezieht Gegenstände ein, für die es mittlerweile wesentlich umweltschonendere Alternativen gibt.

Mit der Regelung, die in allen Mitgliedsstaaten umgesetzt werden soll, soll erreicht werden, dass weniger Abfälle aus Plastik entstehen. Dabei müssen die Konsumenten nicht auf die Gegenstände im täglichen Leben verzichten. Letztlich werden zahlreiche Gegenstände beispielsweise durch Alternativen aus Pappe, Papier oder Holz ersetzt. Diese Wertstoffe sind komplett biologisch abbaubar und sollen zu einer strikten Reduzierung von Plastikverbrauch führen. Dabei soll auch auf die Umweltverträglichkeit der Ersatzstoffe geachtet werden. Letztlich soll der Umstieg von Plastik auf natürliche Materialien nicht zu einem erhöhten Ressourcenverbrauch führen. Dies würde sich dann ebenfalls negativ auf die Umwelt auswirken.

Ein Plastikverbot für die Herstellung schont die Umwelt im Produktionsprozess

Nicht nur der verkehrt entsorgte Plastikabfall stellt mittlerweile eine Herausforderung für die Umwelt weltweit dar. Auch die Herstellung von Plastikmaterialien sind in Bezug auf die Umwelt schädlich. Die Herstellung von Plastik verbraucht Rohstoffe und führt zu erheblichen Emissionen, weshalb ein Plastikverbot wünschenswert ist.

Die Plastikmaterialien werden zumeist aus Erdöl hergestellt. Mittlerweile werden auch Plastikstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen produziert. Trotzdem werden knapp zehn Prozent der jährlichen Erdölförderung für die Kunststoffproduktion eingesetzt. Hinsichtlich der nachwachsenden Rohstoffe für die Plastikproduktion werden mittlerweile ebenfalls Bedenken laut. Denn auch der Anbau von nachwachsenden Rohstoffen ist umweltbelastend.

Zum einen wird hierfür Platz benötigt, der auch für den Anbau von Nahrungsmitteln zur Verfügung gestellt werden könnte. Weiterhin benötigt auch ein nachwachsender Rohstoff den Einsatz von Energie für das Ausbringen der Saatmittel und für die Ernte. Zum Wachsen benötigen die Pflanzen Wasser, das zusätzlich aufgewendet werden muss, damit die Pflanzen optimal wachsen. Sollte Dünger oder ein Pflanzenschutzmittel für den Anbau des nachwachsenden Rohstoffs erforderlich werden, dann stellt auch dies eine zusätzliche Belastung für die Umwelt dar.

Letztlich wird für die Fertigung der Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen Energie benötigt. Auch für den späteren Transport und die Entsorgung der Materialien wird Energie eingesetzt. Viele klimaschädliche Stoffe wie Kohlenstoffdioxid oder Methan gelangen bei der Entsorgung der Materialien in die Atmosphäre.

Welche konkreten Anwendungsbeispiele zum Plastikverbot gibt es bisher?

Zahlreiche Einwegprodukte, die bisher aus Kunststoff hergestellt wurden und nunmehr europaweit einem Plastikverbot unterstehen werden, werden bisher schon aus Ersatzmaterialien hergestellt. Rührstäbchen und kleine Essgabeln gibt es bereits aus Holz. Auch viele weitere Gegenstände, wie beispielsweise Plastikgeschirr, kann für den Einweggebrauch auch aus Pappe genutzt werden.

Hinsichtlich der Obstabwiegetüten werden in den Supermärkten schon dünne Mehrwegnetze angeboten. Darüber hinaus soll es nach und nach auch eine Möglichkeit geben, die Obst- und Gemüsesorten mit einem Fruchtzuckerüberzug zu schützen und die Frische zu erhalten.

Beim Recycling werden immer weitere Fortschritte gemacht. Mittlerweile gibt es sogar schon Schulranzen aus recycelten Kunststoffflaschen. Darüber hinaus wurde mit der Einführung von Pfand für Getränkeflaschen aus Plastik verhindert, dass mehr wilder Abfall durch leere Plastikflaschen entsteht.

Wo gibt es Vorreiter für ein Plastikverbot?

Überall auf der Welt ist man bemüht, die Mengen an Plastikabfällen zu reduzieren. In China sind Einwegprodukte in Restaurants und Hotels und Plastiktüten in Supermärkten verboten. Malaysia hat nunmehr tausende Tonnen Plastikabfall in Containern in zahlreiche Länder, auch Länder der EU, zurückgeschickt. China lässt bereits seit 2018 keine Abfälle aus Plastik mehr in sein Land einführen. So soll es innerhalb der nächsten fünf Jahre nach und nach zu einer erheblichen Reduzierung der Kunststoffabfälle kommen.

Dabei werden den Gästen und Kunden immer wieder Alternativen zum Plastik angeboten. Durch die angebotenen Alternativen lässt sich ein Plastikverbot in der Masse auch sehr gut durchsetzen. Als Alternativen gibt es abbaubare Materialien, die die verbotenen Plastikmaterialien ersetzen, wie beispielsweise Papier, Pappe, Holz oder Stoff.

Dabei gelten die Plastikverbote zunächst in den großen Metropolen des Landes. Kleinere Städte müssen das Plastikverbot bis zum Ende des Jahres 2022 umsetzen, damit die Umweltverschmutzung durch Plastikabfälle schnell beendet wird.

Bestehen auch Gefahren oder mögliche Nachteile durch ein Plastikverbot?

Letztlich müssen sich die Hersteller und Konsumenten umgewöhnen und auf nachhaltigere Transportmöglichkeiten und Verpackungen übergehen. Die Alternativen zu Verpackungsmaterialien für den einmaligen Gebrauch gibt es schon längst. Auch Getränke können aus Glasflaschen genossen werden.

Denn Plastik ist ein chemisches Produkt und nicht wirklich stabil. Kleinste Plastikpartikel schwirren durch die Luft und gelangen in die Nahrungskette und in die Körper von Menschen und Tieren. Auch im Boden und im Grundwasser lassen sich diese Partikel nachweisen. Die Vermüllung der Meere ist eine starke Belastung für die Umwelt und die Natur.

Insgesamt lassen sich diese negativen Entwicklungen durch die Einwegplastikartikel stoppen und umkehren, wenn auf nachhaltige Materialien umgeschwenkt wird. Für die Konsumenten ändert sich letztlich nicht viel, da sie nicht auf das Produkt als Ganzes verzichten, sondern nur die Verpackung umweltgerecht geändert wird. So können schwere Auswirkungen durch Plastik von der Natur und der Menschheit abgewendet werden.

Welche Entwicklung ist für die Zukunft zu erwarten?

Letztlich ist mit dem Klimawandel und den Umweltherausforderungen ein Umdenken in den Köpfen zu erwarten. Der Fokus wird auf die Schonung der Umwelt gelegt. Da kann auch schnell auf unnütze Einwegverpackungen verzichtet werden, da nachhaltige Materialien angeboten werden. Letztlich wird sich das Plastikverbot nach und nach auf zahlreiche Konsumgüter erstrecken und ausgeweitet werden. So ist es möglich, einen guten präventiven Schutz für die Umwelt und die Menschheit zu erhalten.

Fazit

Mit dem europäischen Plastikverbot auf zahlreiche Güter wurde bereits ein erster Schritt in die Richtung einer nachhaltigen Umweltschonung gegangen. Dabei wird auch die Verpackungsindustrie nicht direkt vor den Kopf gestoßen. Denn Übergangsfristen und die Beschränkung auf die ersten Wegwerfartikel für das Plastikverbot sind in die Gesetzgebung zum Plastikverbot mit einher gegangen. Kunststoff benötigt viele hunderte von Jahren, bis es vollends abgebaut und verrottet ist. In dieser Zeit setzt das Material allerdings giftige Stoffe frei, die schädlich für die Umwelt, die Tiere und die Menschen sind. Da dies bekannt ist, war es nunmehr an der Zeit, mit dem Plastikverbot zu einem neuen Bewusstsein und Umdenken zu kommen.