Immer mehr Anlegerinnen und Anleger sind gewillt, sich den sogenannten Leverage Effekt zunutze zu machen und mit ihm schneller die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen. In einer Zeit, in welcher die altbewährten Anlageformen wie der Bausparvertrag, das Sparbuch oder das Tagesgeldkonto aufgrund der immer tiefer sinkenden Zinsen nicht mehr die erhoffte Rendite erbringen, sind andere Formen der Geldanlage gefragter denn je. Beim Leverage Effekt ist es tatsächlich so, dass die sinkenden Zinsen dem Anleger oder der Anlegerin nicht zum Nachteil ausgelegt sind, sondern sogar einen Vorteil und eine größere Rendite für die eigenen Produkte bringen. Wieso dies der Fall ist und welche weiteren Vorteile der Leverage Effekt für die Menschen bringt, die ihn nutzen, erfahren wir im Laufe dieses Artikels.
Es geht beim hier beschriebenen Phänomen um eine Taktik bei der Geldanlage. Der Anleger bzw. die Anlegerin setzt darauf, sich Fremdkapital zu leihen und jenes dann in gewinnbringende Finanzprodukte zu investieren. Es ist dafür natürlich notwendig, dass die Zinsen und Renditen, die durch das jeweilige Anlageobjekt abgeworfen werden, größer sind als die Kosten für den Kredit. Eine Ausnahme bildet die Immobilie, welche auch bei zunächst einmal negativem Cashflow dazu führt, dass der Anleger bzw. die Anlegerin sich einen Vermögenswert erwirbt, der dann in den eigenen Besitz übergeht und mit Gewinn zu verkaufen ist. Als Nutzerin oder Nutzer beim Leverage Effekt hat man natürlich den großen Vorteil, dass man sich so auch Finanzprodukte und Anlageobjekte erwerben kann, die ansonsten nicht zur Verfügung gestanden hätten, wenn man nur auf die eigenen liquiden Mittel zurückgegriffen hätte. Man spricht vom sogenannten ,,Hebeln". Die Chance, in verhältnismäßig kurzer Zeit einen Vermögenswert aufzubauen, der ansonsten nicht so schnell ins eigene Portfolio gewandert wäre, ist durch den Leverage Effekt deutlich größer als bei Investitionen, die sich auf die eigenen vorhandenen Mittel beschränken.
Wie bereits erwähnt sind es die Immobilien, welche am häufigsten in Betracht gezogen werden, wenn sich jemand dazu entscheidet, den Leverage Effekt für seine Zwecke zu nutzen und mit ihm gewinnbringend zu investieren. Hier ist es sogar üblich, dass der Kaufpreis der Immobilie die liquiden Mittel übersteigt, welche dem Investor oder der Investorin zur Verfügung stehen. Dies ist insbesondere dann der Fall wenn man sich gerade erst entschieden hat in diesem Sektor zu investieren und eine Rendite mit Anlageobjekten zu erreichen. Somit nutzen die Anlegerinnen und Anleger im Immobiliensektor den Leverage Effekt beinahe automatisiert indem sie einen Kredit aufnehmen, der sich dann im Optimalfall durch die gezahlten Mieten von alleine abträgt. Im Optimalfall kommt es sogar zu einer Situation, dass die Kreditraten von der Mietpartei beglichen werden und gleichzeitig noch ein monatlicher Überschuss für den Investor bzw. die Investorin bleibt. Man spricht dann davon, dass von Beginn an ein sogenannter positiver Cashflow vorhanden ist. Viele Käuferinnen und Käufer von Immobilien akzeptieren jedoch auch, wenn zu Beginn der Abzahlungsphase noch ein kleiner Zahlbetrag auf der eigenen Seite zum Ende des Monats hin zu Buche steht. Dies liegt zweifelsohne daran, dass sich durch den größtenteils vom Mieter bzw. der Mieterin abgetragenen Kredit ein größerer Vermögenswert bildet. Es handelt sich dabei um die abgezahlte Immobilie, welche dann entweder wieder veräußert werden kann oder aber spätestens jetzt monatlich eine satte Rendite für den Investor oder die Investorin abwirft. Der Leverage Effekt führt also bei Immobilien dazu, dass nur ein sehr geringer oder gar kein Teil der Kosten wirklich aus der eigenen Tasche zu zahlen ist.
Grundsätzlich lässt sich an den Aktienmärkten dauerhaft nur eine Bewegung erkennen und die geht nach oben. Dies ist für einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Markt Grund genug, um den Leverage Effekt auch für Investitionen in Aktien zu nutzen. Bei einer langfristigen Anlage kann es wohl durchaus sinnvoll sein, mittels des Leverage Effektes zu investieren. Für kurzfristige Trades jedoch gilt sicherlich, dass eine große Chance vorhanden ist, aber das Risiko beim Leverage Effekt auch ungleich höher ist. Dies bedeutet keineswegs, dass sich eine solche Investition nicht lohnen kann, jedoch muss sich der Trader bzw. die Traderin über die beiden Seiten der Medaille im Klaren sein.
Während die Immobilienpreise und auch die Mieten, insbesondere jene in den deutschen Großstädten, scheinbar unaufhaltsam steigen, sind es die Zinsen, welche spätestens seit der Finanzkrise vor etwa 10 Jahren immer weiter im Sinkflug befindlich sind. Für den Leverage Effekt und seine Erfolgschancen bedeutet dies, dass jene sich noch einmal stark nach oben bewegt haben. Wer heute über eine gute Bonität verfügt und ein sicheres Einkommen vorweisen kann, der bekommt Kreditkonditionen, welche noch vor einigen Jahren nicht einmal im Traum möglich gewesen wären. Kreditzinsen im Bereich zwischen einem und zwei Prozent sind durchaus keine Seltenheit mehr und heben die Chancen des Leverage Effektes auf eine Ebene, die ihres Gleichen sucht. Den Leverage Effekt zu nutzen war sicherlich schon immer bei einigen Geldanlagen und insbesondere bei Immobilien eine gern genommene Möglichkeit, jedoch ist es heutzutage so, dass auch die Geldanlagen in vielen anderen und neuen Bereichen so gestrickt sind, dass die zu erwerbenden Zinsen deutlich höher sind als die zu zahlenden Kreditzinsen. So nutzen einige Anlegerinnen und Anleger den Leverage Effekt heute auch für Anlagen wie P2P Kredite oder Crowdfunding. So lange sich die Zinsen im Sinkflug befinden bzw. so lange sie nicht wieder deutlich anziehen und davon ist derzeit eigentlich nicht auszugehen, auch wenn keine Garantie zu geben ist, so lange ist der Leverage Effekt in einer echten Blütezeit und bietet den Anlegerinnen und Anlegern eine große Gelegenheit. Mit der Nutzung jener Chance kommen Anlegerinnen und Anleger in der Regel deutlich schneller an ihre finanziellen Ziele als durch bloße Nutzung des vorhandenen Eigenkapitals. Ein weiterer Vorteil beim Leverage Effekt ist natürlich, dass das angesparte Eigenkapital auch weiterhin im eigenen Besitz bleiben kann und für weitere Anlagen oder Anschaffungen genutzt werden kann.