Digitalisierung der Produktion

Bis dato war die IT hauptsächlich für die Verwaltung von Produktionsdaten und Auftragsabwicklung in der Produktion verantwortlich. Die fortschreitende Digitalisierung hilft dabei, komplexe Prozesszusammenhänge noch leichter und effizienter zu durchschauen. So ist es möglich, die moderne Produktion entsprechend zu optimieren. Durch die zunehmende Digitalisierung in breiten Bereichen der Wirtschaft und Gesellschaft ist die Vision von „Industrie 4.0“ entstanden. Obwohl die Bilanz durchaus positiv ist, wird es im Mittelstand nur zögerlich angenommen. Diese Tatsache wurde in zahlreichen Studien belegt. Demnach ist es nicht wunderlich, dass kleine Branchen nicht die Digitalisierung in der Produktion verwenden. Hierfür bräuchte es einerseits stärkere Verbreitungen und andererseits intensive Zusammenarbeit. 

 

Wie sehr hängt die Digitalisierung von der Branche ab?

Banken-, Transport- oder Immobilienbranche aber auch E-Commerce und die Unterhaltungsindustrie nutzen die Digitalisierung schon seit vielen Jahren. Die Digitalisierung hat mit seinen vernetzten Objekten Einzug in etliche Bereiche unseres Alltags erhalten. Doch die oben genannten Bereiche machen nicht mal 50 Prozent der Wirtschaft aus. Branchen, dessen Einfluss meist unterschätzt wird, ist die produzierende Industrie, beispielsweise Maschinenbau. 

 

Aber warum ist das so? 

Die Menschen neigen dazu, den Branchen, welche ihnen täglich begegnen, mehr Bedeutung zuzuschreiben. So berührt zum Beispiel jeder einen Lichtschalter, aber nur die wenigsten berühren täglich eine Gasturbine. Doch ohne Gasturbine gibt es keinen Strom und die Berührung des Lichtschalters wäre sinnlos. Andererseits sind die Effekte der Digitalisierung in Bereichen, die jeden von uns betreffen, derzeit noch weniger anschaulich. Kundenorientierte Arbeitsplätze, also jene, die man am häufigsten wahrnimmt, werden mit Abstand am meisten durch die Digitalisierung verändert. Berufe in der Produktion sind deutlich weniger von diesem Phänomen betroffen. Dennoch werden die Auswirkungen auch in den Industriegebieten für Produktionsgewinne sorgen. Diese liegen im Durchschnitt zwischen ein und zwei Prozent jährlich. 

Digitalisierung in der Produktion - Anlagen, Prozesse und Systeme

Industrie 4.0 nimmt starken Einfluss auf Anlagen, Prozesse und Systeme. Durch die bessere Kontrolle über die Funktionsbereitschaft der Maschinen, wird die industrielle Produktivität gesteigert. Des Weiteren verbessert die Verringerung von Stillständen die Zuverlässigkeit der Anlagen. Folglich ermöglicht die Digitalisierung besser koordinierte Systeme. Dadurch wird es ermöglicht, die Produktion zu steigern, in dem die Systeme besser mit den Arbeitern verzahnt und koordiniert wird. Dank eines Digital Twin (Digitalen Zwillings) kann die gesamte Anlage von der Konzeption bis zur Demontage in digitaler Form verfolgt werden. In den digitalen Zwilling fliesen Daten aus der Produktion, Wetter und Handelsbedingungen. Somit liefern diese wichtige Informationen und helfen damit die Zusammenhänge zu identifizieren. So kann die Produktion insgesamt optimiert werden. Auf einem ähnlichen Prinzip werden intelligente Stromnetze dazu befähigt, zunehmend grüne Energien nutzen zu können. Hierzu kann man mit dieser Technik den Art der Bedarf regulieren. So wird der Stromverbrauch von Privathaushalte aber auch Industriegebiete auf Zeiten verschoben, in denen erneuerbare Energien besonders stark produziert werden. Ebenso werden Daten aus einem intelligenten Stromnetz Einflussnahme auf die Auftragsabwicklung haben, so können dann Energiekosten gesenkt werden. 

 

Die Uhren ticken langsam 

Die Digitalisierung geht in der Industrie offensichtlicher langsamer voran, als beispielsweise im Bereich der Consumer-Technologien. Die Gründe hierfür sind die deutlich höheren Entwicklungskosten bzw. Entwicklungsaufwand. Vor allem bei Branchen wie der Luftfahrt oder Maschinenbau wird die langsamere Digitalisierung deutlich. Ein weiterer Grund ist, dass die erforderlichen Daten gewöhnlicherweise weniger frei zugänglich sind. Das hat zu Folge, dass die Zahl der möglichen Innovatoren kleiner ist. Ebenso entwickeln sich die Digitalisierung nicht in allen Branchen gleich schnell. Veränderungen beeinflussen die Sektoren in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Diese sind wiederum abhängig von der Entwicklungszeit der neuen Maschinengeneration und von der Lebensdauer der Anlage. Gerade bei komplexen Systemen ist eine schnelle Entwicklung nicht zu stemmen, das bedeutet, dass die Änderungen sukzessive erfolgen müssen. Zusammengefasst kann man sagen, dass es gute Gründe für einen bestimmten Widerstand gegen diesen Wandel gibt. Allerdings heißt das nicht, dass das Potenzial der Digitalisierung in solchen Sektoren geringer wäre, als in anderen. Die Optimierungen werden aber erst im Rahmen der Investitionszyklen sichtbar.

Industrie 4.0 - Digitalisierung der Produktion

Intelligent, dynamisch, flexibel – Industrie 4.0 verspricht revolutionäre Möglichkeiten in der Produktion. Die Integration der zahlreichen Einzeltechnologien in eine einheitliche digitale Strategie sorgt für neue Wachstumsfelder und Effizienz. Hierbei geht es nicht darum eine Software zu entwickeln, sondern die gesamte Produktion zu optimieren. Beispielsweise durch intelligente Maschinen, welche Materialnachschub ordern oder Wartungen anfordern. Außerdem können die Maschinen, mittels Messungen, Abweichungen bzw. Fehler erkennen und beheben. So ist es möglich die Vielfalt, die Qualität und die Produktivität zu steigern. 

Wie verändert die Digitalisierung die Arbeitswelt?

Durch die Digitalisierung wird die Arbeitswelt gravierend verändert. Etablierte Berufsbilder verschwinden, während neue Jobprofile entstehen. Die Arbeitswelt entwickelt sich dynamische, so müssen die Menschen sich auch im Berufsleben stets weiterbilden und neu orientieren. Die Befürchtungen sind groß aber nehmen uns die Roboter wirklich die Jobs weg? Es ist Fakt, dass Routinetätigkeiten, also Aufgaben wie Buchhaltung, Datenkorrigieren oder das Bedienen von Maschinen, recht einfach automatisiert werden können. Andere Tätigkeiten benötigen allerdings Know-how und die soziale Kompetenz von Menschen. Digitalisierung erleichtert das Arbeitsleben. Doch sie führt ebenfalls dazu, dass manche Jobs wegfallen. Das ist zwar kein neues Phänomen, beschäftigt die Menschen aber seit den letzten Jahrzehnten verstärkt.

Arbeitswelt der Zukunft

 

Die Arbeitswelt wird zunehmend standardisiert, digitalisiert und automatisiert. Vor wenigen Jahren wurden die Auswirkungen auf die Arbeitswelt kaum beachtet, doch heute hört und liest man immer öfter darüber. Somit wächst aber auch bei vielen die Angst um den eigenen Job. Rund 37 Prozent der Millennials fürchten, dass sie ihren Job durch Digitalisierung verlieren. Allerdings gibt es auch zahlreiche Gründe optimistisch in die Zukunft zu sehen. Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung stellte fest, dass Unternehmen, welche in die Digitalisierung investieren, mehr Jobs schaffen, als Unternehmen, die dies nicht machen. Wie viele Berufe wird es in Zukunft nicht mehr geben? Diese Frage ist durchaus berechtigt. Wenn man über die Arbeit von morgen denkt, nutzt es nichts, wenn die heutigen Strukturen zugrunde liegen. Zum Beispiel fürchteten viele Beschäftige im Eishandel durch die Erfindung der Kühlschränke um ihren Job. Tatsächlich haben die Kühlschränke das Geschäft überflüssig gemacht, dafür wurden allerdings neue Arbeitsplätze geschaffen. Unternehmen brauchen Arbeiter, die Kühlschränke zusammenbauen. Doch nicht nur das: Lebensmittel sind durch die Erfindung des Kühlschrankes nun deutlich länger haltbar. Wenn man an die Arbeitswelt an morgen denkt, darf man nicht zu stark von dem heutigen Arbeitsbild leiten lassen. Man sollte sich vielmehr darüber Gedanken machen, wie die Arbeit der Zukunft aussehen kann. Hierbei muss man Fragen bedenken wie: Was ändert sich an der Arbeitswelt aus qualitativer und organisatorischer Sicht? Die Arbeitswelt von Maschinen und Menschen wird um das Lösen von Anforderungen von Kunden herum gebaut. In der heutigen Arbeitswelt geht es nicht mehr um die Produktion von Autos, sondern um die Mobilität, also um die Frage, wie der Mensch von A nach B kommt. Die künstliche Intelligenz macht es möglich, Aufgaben zu verteilen, dass jeder das beiträgt, was er am besten kann. Menschen definieren die Probleme und strukturieren diese vor. Die Maschinen und Algorithmen entwickeln für das Problem Lösungen und am Ende evaluieren die Menschen die Lösung.