Was versteht man unter Digitalisierung? Die Digitalisierung durchdringt mittlerweile sämtliche Lebensbereiche. Ursprünglich ist damit gemeint, analoge Formate auf digitale Formate umzustellen, was sich in alle Bereich erstreckt. Weåiterhin wird dadurch im Rahmen der digitalen Revolution der durch Computer ausgelöste Umbruch verstanden. Digitalisierung ist mehr als nur der Umstieg von analog auf digital. Sehr gerne wird sie mit einem industriellen Wandel verglichen, ähnlich wie die industrielle Revolution. Daneben spielt Automatisierung eine wichtige Rolle im Themenfeld der Digitalisierung. Dadurch werden immer mehr Tätigkeiten von Maschinen übernommen statt von Menschen. Digitalisierung ist in allen Lebensbereichen relevant, somit auch in Schulen. Dabei handelt es sich schließlich um die künftige Generation, die garantiert mit einer digitalisierten Arbeitswelt zu tun haben wird.
Zunächst einmal ist es wichtig, dass junge Menschen abseits ihrer eigenen Smartphone- oder Social Media-Nutzung einen Blick auf die Digitalisierung erhalten. Dies ist die Aufgabe der Schulen. Digitalisierung ist mehr als Instagram und WhatsApp. Damit junge Menschen sich in Zukunft beweisen können, müssen sie Wissen über die Prozesse der Digitalisierung haben. Durch Medien gestütztes Lernen an Schulen, Unterricht an Computern, grundlegenden Konzepten der Informationstechnologie kann ihnen ein Gefühl für die Digitalisierung vermittelt werden. Trotzdem kann die eigene Smartphone-Nutzung der Schüler einbezogen werden. In Zeiten, in denen Cybermobbing ein Problem darstellt, ist es wichtig, dass Schulen über den Umgang im Internet informieren und ein Gefühl dafür zu vermitteln, dass das Internet eben kein rechtsfreier Raum ist, in dem jeder machen kann, was er möchte. Medienkompetenz ist im digitalen Zeitalter eine wichtige Fähigkeit. Darüber hinaus darf man nicht vergessen, dass Digitalisierung auch Datenverarbeitung und -speicherung bedeutet. Jugendliche melden sich meist bereitwillig bei Social Media-Diensten an, ohne zu wissen, was genau das für ihre Daten bedeutet. Gerade für junge Menschen ist es wichtig, ein Gefühl für Datenschutz zu erhalten. Insbesondere Dienste, die das ganze Haus vernetzen oder anderweitig im Bereich Smart Home aktiv sind, sind aus Sicht des Datenschutzes kritisch zu betrachten und zu bewerten. Eine weitere Herausforderung des digitalen Wandels ist die Bewertung von Informationen. Welche Quellen sind verlässlich, welche nicht? Wie kann ein junger Mensch erkennen, ob es sich bei einer Nachricht um Fake News handelt oder nicht? Schulen sind in der Verantwortung, auch das zu vermitteln.
Deutschland ist leider das Land, in dem die Digitalisierung in Schulen noch nicht so weit fortgeschritten ist. Selten gibt es etwas wie einen Informatik-Unterricht, noch seltener ist dieser verpflichtend oder aktuell. Lehrpersonal ist häufig nicht auf die sich neu ergebenden Möglichkeiten vorbereitet. Over-head Projektor und Tafel sind gewöhnlicher als Smartboard und Tablet. Dies könnte sich in eine positive Richtung ändern, wenn der sogenannte Digitalpakt als Förderung der Digitalisierung der Schulen auf den Weg gebracht wird. Genau genommen wäre dieser schon früher notwendig gewesen. Versuche in anderen, vor allem skandinavischen Ländern, sind bereits weiter. Hier werden nicht mehr primär Bücher verwendet, sondern Laptop und Tablet. Präsentationen des Lehrers statt Mitschriften an der Tafel sind hier an Schulen üblich. Eine Studie aus 2013 hat ergeben, dass die Lehrer, die nicht in Deutschland unterrichten, deutlich weniger Scheu haben, digitale Medien im Klassenzimmer zu verwenden. An manchen Schulen in Deutschland lassen sich bereits erste Versuche der Umsetzung finden. So gibt es an einigen Schulen ein Wahlfach Informatik, das die grundlegenden Konzepte der Informationstechnologie, die grundlegend für die Digitalisierung ist, erklärt. Zudem bemühen sich diverse Schulen um eine IT-Infrastruktur, die WLAN-Netze an der Schule selbst miteinschließt. Daneben gibt es Initiativen, die Schülern während ihrer freien Zeit an der Schule einen Computer zur Verfügung stellen. Auch über den Einsatz von Tablets als Lehrmaterial wird immer wieder diskutiert und in kleinem Rahmen bereits angewandt.
An Schulen wird eine Digitalisierung stattfinden müssen, um junge Menschen auf eine digitalisierte Welt vorzubereiten, die sind in sämtlichen Lebensbereichen finden werden. Es hilft an dieser Stelle nicht, damit aufzuwachsen, um zu verstehen, wie etwas funktioniert. Obwohl die meisten Kinder und Jugendlichen in Deutschland Deutsch sprechen können, haben sie dennoch Deutschunterricht, um die Zusammenhänge der Sprache zu verstehen und Hintergrundinformationen zu erhalten. Eine ähnliche Entwicklung muss früher oder später mit Informationstechnologie erfolgen. Schulen benötigen besser ausgebildete Lehrer, die mit den Herausforderungen und Möglichkeiten der Digitalisierung im Studium ausgebildet wurden. Dieses Wissen muss über Fortbildungen gestärkt werden. Gerade in Hinblick auf den Digitalpakt ist es realistisch, dass die Digitalisierung an deutschen Schulen ausgebaut wird. Die Richtung wird zunächst in Infrastrukturmaßnahmen gehen, danach in den tatsächlichen Einsatz der Infrastruktur durch gut ausgebildetes Personal.
Veraltete Infrastruktur, die nicht aktualisiert oder gar genutzt wird, nicht funktionierende WLAN-Netze, schlecht ausgebildete Lehrer... All das spielt eine Rolle dabei, dass die Digitalisierung an Schulen schleppend voran geht. Leider zeigt sich die Entwicklung, dass Fächer im MINT-Bereich wie Mathe und Physik von einem Mangel an Fortschritt in Lernen und Lehren betroffen sind. Eines der größten Probleme ist wohl, dass es keinen einheitlichen oder verpflichtenden Informatik-Unterricht an Schulen gibt, der die Hintergründe der Digitalisierung erläutert. Medienkompetenz erlernen Schüler nur rudimentär. Meistens werden sie zu Nutzern von Software ausgebildet und erhalten keinerlei Einblick in die Hintergründe. Das ist schade, denn auch für junge Menschen gibt es Möglichkeiten, beispielsweise einfache Konzepte der Programmierung spielerisch zu verstehen. Dies fordert ein logisches und informatisches Denken, das eine der Hauptkompetenzen im Zeitalter der Digitalisierung darstellen sollte. Gerne werden Smartphone als Feind, als Ablenkung begriffen und nicht als etwas, produktiv im Unterricht eingesetzt werden kann. Dabei ist dieser kleine Computer mit einer großen Rechenleistung in der Tasche ein Werkzeug, das einen Zugriff auf einen riesigen Vorrat an Informationen durch das Internet erlaubt. Gemeinsam mit Fortschritten im Bereich der Medienkompetenz ist die Nutzung von Smartphones im Unterricht nicht mehr als so kritisch zu betrachten, dass es verboten werden sollte wie es jetzt oft der Fall ist.
Der große Vorteil liegt darin, dass junge Menschen lernen, wie die Welt um sie herum funktioniert und wie ihr Arbeitsleben funktionieren wird. Ein bedeutender Nachteil der Digitalisierung im Allgemeinen ist, dass durch Automatisierung viele Berufe, die wir in der Form kennen, wegfallen. Diese Jobs werden teilweise ersetzt durch weitere Aufgaben, für die digitale Kompetenz unabdingbar ist. Somit müssen Kinder und Jugendliche mit Digitalisierung konfrontiert und entsprechend ausgebildet werden. Durch die Digitalisierung können weitere Lern- und Lehrkonzepte etabliert werden. Junge Menschen können weitere Art entdecken, wie sie Wissen verarbeiten. Insbesondere der Bereich der Gamification, also die Darstellung von Lernerfolgen als Spiel, kann darauf einen Einfluss haben. Ein weiteres Problem der Digitalisierung liegt im Datenschutz, der unbedingt beachtet werden muss. Allerdings bedeutet Digitalisierung in Schulen, dass hier Daten von Schülern gespeichert und ausgewertet werden. Hier muss besonders auf den Schutz der Daten geachtet werden.